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My Favourites of the Week - KW 42

  • Autorenbild: Stefanie Stanek
    Stefanie Stanek
  • 18. Okt.
  • 7 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 19. Okt.

Zwischen Nostalgie und Neuerfindung – diese Woche dreht sich um Marken, die Haltung zeigen, Serien, die Humor neu denken, und Farben, die ein Gefühl treffen. Von The Simpsons bis Maybelline, von Victoria Beckham bis Kobaltblau: Überall geht es um das gleiche Thema – Relevanz im Jetzt. Hier kommen meine Fundstücke der Woche.



It's a thing. 👀

Popkultur ist mehr als Unterhaltung – sie erzählt, was uns bewegt, aufregt oder zum Lachen bringt. In dieser Rubrik teile ich Momente, Memes oder Mikro-Trends, die gerade die Runde machen – und vielleicht mehr über unsere Zeit verraten, als man denkt.



The Simpsons – mit Millennial-Twist

The Simpsons sorgen mit der neuen Staffel 37 gerade für viel Gesprächsstoff. In der ersten Folge („Thrifty Ways to Thieve Your Mother“) wird enthüllt, dass Marge und Homer Simpson offiziell als Millennials dargestellt werden. Lisa trägt Marges Kleider aus den 90ern, Rückblenden zeigen ihre Jugend im Dawson’s-Creek-artigen Umfeld – plötzlich ist klar: Die Zeitrechnung in Springfield hat sich verschoben.


Was auf den ersten Blick wie ein Gag wirkt, ist eigentlich ein cleverer Schachzug. Nach über 35 Jahren und unzähligen popkulturellen Vorhersagen zeigt die Serie, wie man eine ikonische Marke neu rahmen kann, ohne ihren Kern zu verlieren. Showrunner Matt Selman erklärte, das sei kein Bruch, sondern Teil der DNA: The Simpsons hätten sich immer der Zeit angepasst – und genau das halte sie relevant.


Warum das popkulturell relevant ist:


  • Serienlogik im Wandel: The Simpsons machen sichtbar, wie sich eine Erzählwelt über Jahrzehnte selbst aktualisieren kann. Die Figuren altern nicht, aber die Zeit um sie herum schon – ein Paradebeispiel dafür, wie sich Popkultur an ihre eigene Gegenwart anpasst.


  • Nostalgie als Bindeglied: Die 90er-Referenzen funktionieren wie ein gemeinsames Gedächtnis. Sie schaffen Vertrautheit für jene, die mit der Serie aufgewachsen sind, und laden gleichzeitig neue Zuschauer:innen dazu ein, Teil dieser Erinnerung zu werden.


  • Langlebigkeit als Strategie: Nach fast 40 Jahren beweist die Serie, dass Relevanz kein Zufall ist. Wer Haltung, Humor und Wiedererkennbarkeit beibehält, kann den Zeitgeist immer wieder neu einholen – ohne sich zu verlieren.



Fazit

Wer lange existiert, muss sich fragen, welche Generation man gerade anspricht. The Simpsons schaffen den Balanceakt zwischen Zeitgeist und Tradition – sie sprechen eine Generation an, die mit ihnen groß geworden ist, und öffnen sich gleichzeitig neuen Perspektiven. Ein schönes Beispiel dafür, wie Relevanz nicht durch Veränderung verloren geht, sondern durch sie entsteht.


Herbstfarbe: Kobaltblau

Laut ELLE und Vogue ist Kobaltblau die Farbe des Herbstes – ein kräftiger, klarer Ton, der auf den Laufstegen von New York bis Mailand dominiert und inzwischen in Kampagnen und Streetstyles auftaucht. Nach einem Sommer voller sanfter Pastelltöne wirkt dieses Blau fast wie ein Gegenentwurf: präsent, kühl und präzise.


Farbtrends sind selten nur ästhetisch – sie spiegeln oft, was eine Gesellschaft gerade sucht. Während der Sommer für Nostalgie & Leichtigkeit stand, steht Kobaltblau für Konzentration, Struktur und Fokus. Vielleicht auch für das Bedürfnis nach Klarheit in einer überreizten Welt.


Für Marken ist das spannend: Farbe kann mehr sagen als ein Claim. Kobaltblau funktioniert wie ein visuelles Statement – es schafft Wiedererkennung, vermittelt Stabilität und bleibt dabei modern.


Social Media Spark ✨

Was auf Social Media gerade funktioniert? Hier teile ich Formate, Ästhetiken und Kampagnen, die mir diese Woche aufgefallen sind – weil sie kreativ gespielt, überraschend erzählt oder visuell besonders smart umgesetzt wurden.



Deutsche Bahn – „Boah, Bahn!“

Selten schafft es ein Konzern, so charmant über sich selbst zu lachen. Die neue Webserie „Boah, Bahn!“ zeigt, wie moderne Unternehmenskommunikation aussehen kann – humorvoll, episodisch erzählt und mit einer Hauptfigur, die man sofort ins Herz schließt.


Mit Anke Engelke in der Hauptrolle als ICE-Zugchefin Tina tauchen wir in Mini-Anekdoten aus dem Bahnalltag ein: kurze Geschichten über Kaffee, Verspätungen, Bordbistro, betriebliches Chaos – alles mit einem Augenzwinkern.


Das Format: Die Serie besteht aus sechs Kurzepisoden à drei bis vier Minuten – produziert von der wtf GmbH (u. a. Stromberg, Der Tatortreiniger) und veröffentlicht auf YouTube, Instagram und TikTok. Begleitet wird sie von zusätzlichen Clips wie Sitzplatztests, Roomtours und dem eigens komponierten Bahn-Song. Allein auf YouTube erzielte die Serie innerhalb weniger Tage über 10 Millionen Aufrufe – und zeigt damit, dass Storytelling im Serienformat auch für Marken funktioniert.

Was mich begeistert: Der Mut dieser Kampagne. Ein großes, oft kritisiertes Unternehmen öffnet sich nicht mit Hochglanz, sondern mit kleinen Geschichten. Es geht nicht darum, Probleme zu verstecken – sie werden benannt, umarmt und mit Humor bearbeitet. Anke Engelke ist dabei die perfekte Besetzung – glaubwürdig, witzig, charmant. Sie war selbst als Praktikantin im Einsatz, hat hat kontrolliert, serviert und durchs Ansagen, Sortieren und Beobachten den Bahnalltag wirklich erlebt. Dieses echte Interesse bringt sie auch in die Rolle ein.


Drei Dinge, die Marken daraus lernen können


Serie statt Spot

Kurze, wiederkehrende Formate schaffen Bindung. Boah, Bahn! erzählt keine Kampagne, sondern eine Geschichte – und das in Episoden, die man wirklich sehen will.


Selbstironie statt Imagepolitur

Wer eigene Schwächen humorvoll aufgreift, wirkt menschlich. Das macht selbst eine Krisenmarke sympathisch.


Charaktere statt Claims

Menschen bleiben hängen, nicht Slogans. Mit Anke Engelke wird aus einem Konzern plötzlich eine Erzählfigur, der man zuhört.

Fazit

Wenn Marken über sich selbst lachen können, entsteht Nähe. Boah, Bahn! zeigt, dass Verantwortung und Storytelling sich nicht ausschließen – und dass Humor manchmal der erste Schritt ist, um Vertrauen zurückzugewinnen.



Maybelline × Miley Cyrus – Mehr als ein Moment

Im letzten Blogpost habe ich bereits über die neue Maybelline-Ambassador Miley Cyrus geschrieben. Jetzt lohnt sich ein zweiter Blick.


Die Beauty-Marke Maybelline hat wochenlang Spannung aufgebaut: Plakate mit QR-Codes, geheimnisvolle Countdowns, der Schriftzug Maybe it’s… ohne Auflösung. Alles führte zu einem Moment, der weniger wie eine Kampagne wirkte – mehr wie Popkultur, die gerade passiert. Und als klar war, dass Miley das neue Gesicht der Marke wird, war die Community längst emotional investiert.


Mit der Neuinterpretation des ikonischen „Maybe it’s Maybelline“-Jingles hat Miley dem Kampagnenmoment zusätzliche Tiefe gegeben – Nostalgie trifft Haltung. Die begleitende Aktion „Drop your version of the jingle“ war eine Einladung an die Community, selbst Teil des Sounds zu werden.


Was mich daran fasziniert: Maybelline versteht, dass Persönlichkeiten mit Haltung derzeit mehr Gewicht haben als reine Testimonials. Miley bringt all das mit – Energie, Widerspruch, Authentizität. Diese Werte verleihen auch der Marke selbst ein neues Selbstverständnis und zeigen sie selbstbewusst, mutig und nahbar zugleich.


Fazit

Gute Kampagnen entstehen nicht nur in der Veröffentlichung, sondern bereits in der Vorbereitung – in der Spannung, im Mitfiebern, im Gefühl, Teil eines größeren Moments zu sein.


Amelia Dimoldenberg × Formula 1 = Passenger Princess

Vor einiger Zeit habe ich in diesem Blogbeitrag über Amelia Dimoldenberg und ihr Format Chicken Shop Date geschrieben. Jetzt fährt sie wortwörtlich neue Wege: In Kooperation mit Formula 1 hat Amelia ihre neue vierteilige Serie Passenger Princess gestartet – produziert von ihrem Kreativstudio Dimz Inc.


Das Konzept: Amelia lernt Autofahren – von den Besten. In jeder Folge sitzt sie hinter dem Steuer, während Formel-1-Stars wie George Russell, Oscar Piastri, Ollie Bearman und Carlos Sainz ihr als Coaches zur Seite stehen. Gedreht wurde unter anderem beim Belgian Grand Prix 2025.


Das Ergebnis ist so absurd wie charmant: ein Format zwischen Interview, Fahrschule und Comedy-Show – authentisch, unperfekt und erstaunlich verbindend. Und vor allem: als Serie gedacht – kein einzelner Kampagnenmoment, sondern eine fortlaufende Geschichte, die man gern weiterverfolgt.


Was Marken daraus lernen können


Unerwartete Kombinationen schaffen.

Formel 1 × Amelia Dimoldenberg ist kein offensichtlicher Fit – genau das macht die Zusammenarbeit spannend. Wenn zwei Welten aufeinandertreffen, entsteht eine neue Erzählfläche, die überrascht, statt zu wiederholen.


Serien statt Spots.

Passenger Princess zeigt, wie stark episodisches Storytelling wirkt. Mehrteilige Formate schaffen Bindung, weil sie nicht nur Aufmerksamkeit erzeugen, sondern Kontinuität. Marken, die in Serien denken – egal ob dokumentarisch, fiktional oder humorvoll – erzählen keine Kampagne, sondern eine Beziehung.


Formatstärke vor Produktlogik.

Der Erfolg basiert nicht auf der Marke, sondern auf Amelias Handschrift. Sie darf sie behalten – ihren Humor, ihr Tempo, ihre Pausen. Marken, die Creator:innen Raum geben, statt sie in Formate zu pressen, gewinnen an Glaubwürdigkeit.


Humor als Haltung, nicht als Gag.

Humor funktioniert hier nicht als Ablenkung, sondern als Brücke – zwischen Fans, Kontexten und Erwartungen. Er macht selbst eine Hochglanzwelt wie den Rennsport menschlich und nahbar.


Fazit

Für mich ist Passenger Princess ein Paradebeispiel dafür, wie Kooperationen funktionieren können. Formula 1 öffnet sich einem neuen Publikum, Amelia bringt Humor, Haltung und ein vertrautes Format mit – gemeinsam entsteht eine Geschichte, die beide Welten glaubwürdig zusammenführt.




Favourite Feed: zeitmagazin

Der Instagram-Account des ZEITmagazins zeigt, wie journalistisches Storytelling im Feed funktioniert, ohne an Tiefe zu verlieren. Statt plakativer Schlagzeilen oder reiner Cover-Posts setzt das Magazin auf ein klares, durchdachtes visuelles Konzept.


Was den Account für mich so besonders macht: Er schafft Leselust. Jeder Post wirkt wie eine Mini-Ausgabe für sich. Es geht um Alltagsbeobachtungen, gesellschaftliche Themen und Popkultur – immer im Ton des ZEITmagazins, aber digital gedacht.


Weniger Show, mehr Substanz: @zeitmagazin macht für mich vor, wie man Vertrauen im Feed aufbaut.

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Watch & Read 📚

Ob binge-worthy Serie, kluge Doku oder Buch mit Highlight-Potenzial – hier teilen ich, was mich gerade inspiriert, berührt oder zum Lachen bringt.


Ja, Nein, Vielleicht - Doris Knecht

In Ja, Nein, Vielleicht erzählt Autorin Doris Knecht von einer Frau mit erwachsenen Kindern und einem Leben zwischen Stadt und Land – und davon, wie scheinbar stabile Routinen ins Wanken geraten. Eine besetzte Wohnung, ein Zahn als Symbol für Vergänglichkeit und die zufällige Begegnung mit einem Mann aus der Vergangenheit werden zum Ausgangspunkt für Selbstbeobachtung: Was bleibt, wenn sich alles verändert?


Doris Knecht schreibt mit einem feinen Blick für Alltägliches – präzise, ruhig, aber mit Tiefe. Wie schon in Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe beobachtet sie Menschen, die mitten im Leben stehen und versuchen, ihren Platz neu zu finden. Meine Leseempfehlung für den Herbst.

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Victoria Beckham - Netflix

Die dreiteilige Netflix-Doku Victoria Beckham zeigt eine Frau, die man zu kennen glaubt – und stellt sie neu vor. Im Mittelpunkt steht ihr Modeunternehmen: ihr Weg von der Popkultur-Ikone zur Unternehmerin mit klarer Handschrift – und die Arbeit an ihrer bislang größten Modenschau in Paris.


Was die Doku für mich besonders macht, ist, dass sie so nahbar, humorvoll und überraschend offen ist. Man erfährt, warum Victoria auf Fotos selten lacht, wie sie über ihre öffentliche Wahrnehmung denkt und wie viel Disziplin, Humor und Strategie hinter ihrer Arbeit steckt. Victoria Beckham ist meine Empfehlung für den Herbst – inspirierend, klar erzählt und in drei Folgen leicht durchzuschauen.




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