top of page

My Favourites of the Week - KW 36

  • Autorenbild: Stefanie Stanek
    Stefanie Stanek
  • 6. Sept.
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 18. Sept.

Diese Woche zeigt, wie vielfältig Kulturmomente ineinandergreifen: Silent Book Clubs schaffen Ruhe und Zugehörigkeit, Podcasts eröffnen neue Räume – von Kommunikation bis Pop – und Educated erinnert daran, wie lange ein Buch nachhallen kann. Dazu eine Verlobung, die vom Empire State Building bis zu Supermarkt-Ketten ganze Feeds geflutet hat. Ein Bogen zwischen Stille und Spektakel – hier kommen meine Fundstücke der Woche.




Social Media Spark ✨

Was auf Social Media gerade funktioniert? Hier teile ich Formate, Ästhetiken und Kampagnen, die mir diese Woche aufgefallen sind – weil sie kreativ gespielt, überraschend erzählt oder visuell besonders smart umgesetzt wurden.



Lesen als Lifestyle - wie Book Clubs Social Media erobern

Book Clubs haben sich still und leise vom Nischenhobby zum Social-Media-Phänomen entwickelt. Auf TikTok treiben Millionen User:innen unter #BookTok Bücher in die Bestsellerlisten und machen das Lesen selbst zum ästhetischen Moment.


Parallel dazu entstehen weltweit Silent Book Clubs – Treffen, bei denen man nebeneinander liest und gerade diese Ruhe als Erlebnis teilt. Auch Formate wie Spaziergänge mit Audiobooks oder kuratierte Book Clubs von Stars wie Dua Lipa und Reese Witherspoon zeigen, wie vielfältig das Prinzip neu gedacht wird.



Warum funktioniert das so gut?

Weil Book Clubs ein Gegenentwurf zum hektischen Feed sind. Sie versprechen Entschleunigung, Zugehörigkeit und ein Ritual, das offline beginnt und online weiterlebt. Damit bedienen sie gleich mehrere Sehnsüchte zugleich: Gemeinschaft, Ruhe und die Möglichkeit, sich über Geschichten miteinander zu verbinden. Genau dieser Mix macht sie zum perfekten Zeitgeist-Phänomen – langsam, aber sichtbar.



Was Marken daraus lernen können

  1. Community statt Campaign

    Book Clubs leben nicht von einzelnen Events, sondern von Wiederholung, Ritual und Verlässlichkeit. Für Marken heißt das: Community-Building funktioniert besser über konstante Formate als über einmalige Kampagnen. Reese’s Book Club ist dafür das Paradebeispiel – eine Plattform, die Monat für Monat verlässlich Inhalte liefert und dadurch eine loyale Fanbase aufgebaut hat.


  2. Slow Content funktioniert

    Zwischen schnellen Reels und Dauer-Scrollen gewinnen gerade Inhalte, die Tiefe und Zeit brauchen. Book Clubs zeigen, dass genau diese Entschleunigung attraktiv wird. Silent Book Clubs gehen viral, weil sie das Gegenteil von TikTok-Overload darstellen – und genau das macht sie spannend.


  3. Kooperationen querdenken

    Literatur ist eine Brücke in andere Welten. Marken, die diese Brücke nutzen, öffnen sich für neue Zielgruppen. Nutella x Betches haben einen Book Club samt Podcast gestartet; Prada und Tiffany nutzen Bücher in Kampagnen als visuelle Requisite, um Kultur und Intellekt ins Branding zu ziehen.


  4. Kuratieren als Branding

    Book Clubs sind erfolgreich, weil jemand auswählt, filtert, sortiert. Dieses Prinzip lässt sich übertragen: Marken, die kluge Empfehlungen aussprechen oder Inhalte kuratieren, positionieren sich als relevanter Teil kultureller Gespräche. Dua Lipa macht es mit ihrem Service95 Book Club vor – nicht als Self-Marketing, sondern als Kultur-Kuration.




Fazit

Book Clubs sind kein Trend um Bücher, sondern um Beziehungen. Für Marken heißt das: Relevanz entsteht dort, wo Austausch, Kontinuität und gemeinsame Erlebnisse wichtiger sind als das nächste laute Posting.




Podcast Picks 🎧

Gute Gespräche bleiben im Kopf. In dieser Rubrik teile ich meine Podcast-Empfehlungen, die mich inspirieren, neue Denkräume öffnen oder einfach richtig gut gemacht sind.



Hotel Matze – Gespräch mit Friedemann Schulz von Thun

Matze Hielscher trifft auf den Kommunikationspsychologen Friedemann Schulz von Thun – und schnell wird klar, wie sehr Kommunikation unser Leben prägt, ob im Beruf oder im Privaten. Die Folge verbindet für mich Ruhe mit Substanz, erklärt Modelle wie das „Vier-Ohren-Prinzip“ und übersetzt sie spielerisch in den Alltag. Kurzweilig und tiefgründig zugleich ist es ein Gespräch, das man mehr als einmal hören möchte.




hyped – Politik bis Popkultur

Der Podcast hyped schafft genau den Spagat, der mich auch im Blog beschäftigt: zwischen Popkultur und Politik, zwischen viralen TikTok-Phänomenen und gesellschaftlichen Debatten. In kurzen, klaren Episoden liefern Imke Rabiega und Julian Theilen zwei Mal pro Woche einen Überblick, der über Schlagzeilen hinausgeht. Für mich eine der besten Möglichkeiten, dranzubleiben – und Themen zu verstehen, die sonst schnell vorbeirauschen.




Die Leute lieben das (Nina Chuba & Momme Hitzemann)

Nina Chuba ist eine der spannendsten Pop-Stimmen der letzten Jahre – und nun auch Podcasterin. Gemeinsam mit ihrem besten Freund, Drummer und Produzent Momme Hitzemann spricht sie jeden Donnerstag über Tourleben, Musik und private Anekdoten. Die Leute lieben das wirkt dabei wie ein guter Song: persönlich, echt und mit viel Gefühl.





Watch & Read 📚

Ob binge-worthy Serie, kluge Doku oder Buch mit Highlight-Potenzial – hier teilen ich, was mich gerade inspiriert, berührt oder zum Lachen bringt.


Educated – Tara Westover

Tara Westover's Memoir erzählt von einer Kindheit ohne formale Schulbildung in einer streng religiösen Familie in Idaho – und vom unglaublichen Weg, den sie sich selbst erkämpft: von der Isolation bis hin zur Promotion in Cambridge.


Das Buch liest sich fesselnd und erschreckend zugleich, weil es zeigt, wie sehr Herkunft und Bildungschancen ein Leben prägen können. Educated berührt auf mehreren Ebenen: als Geschichte über Selbstbestimmung, als Einblick in eine radikal andere Welt und als Erinnerung daran, wie befreiend Wissen sein kann. Ein Buch, das bleibt, lange nachdem man es ausgelesen hat.

ree


It's a thing. 👀

Popkultur ist mehr als Unterhaltung – sie erzählt, was uns bewegt, aufregt oder zum Lachen bringt. In dieser Rubrik teile ich Momente, Memes oder Mikro-Trends, die gerade die Runde machen – und vielleicht mehr über unsere Zeit verraten, als man denkt.



Love Story goes Viral – wie Marken auf die Swift/Kelce-Verlobung reagieren

Ende August gaben Taylor Swift und Travis Kelce ihre Verlobung bekannt – begleitet von sorgfältig orchestrierten Fotos, Social-Media-Clips und einer Welle an Fan-Kommentaren. Innerhalb weniger Stunden wurde aus einer privaten Entscheidung ein globaler Popkultur-Moment.


Warum das so bedeutend ist?

Swift ist längst mehr als Musikerin – sie ist eine kulturelle Plattform. Ihre Fans analysieren Outfits, Lyrics und Gesten bis ins Detail, und jede neue Wendung wird sofort in Memes und Storylines übersetzt. Marken, die mitspielen wollen, müssen diesen Code verstehen: Schnell reagieren reicht nicht, man muss auf Fan-Ebene anschlussfähig sein. Genau deshalb greifen Postings oft auf Songtitel oder Lyrics zurück – eine Art kulturelles Passwort, um von Swifties ernst genommen zu werden.

Die Markenwelt reagierte sofort

Die Spannbreite reichte von subtil bis absurd: Heinz postete perfekte Matches in Emoji-Form (Ketchup + Pommes, Mikrofon + Football), Olipop brachte Dosen-Designs für beide heraus – Swift als „English teacher“ mit der Zahl 13, Kelce als „Gym teacher“ mit der 87. Post-it bastelte Papier-Ringe als Song-Referenz, das Empire State Building „schrie“ die News wortwörtlich in die Skyline, Krispy Kreme erklärte sich social-media-technisch für den Rest des Tages für „arbeitsunfähig“ und verschenkte Donuts „for the class“, während Walmart sein Produktsortiment kurzerhand in den Travis-und-Taylor-Mood versetzte.


Was Marken daraus lernen können:

  1. Tempo ist entscheidend

    In Social Media zählt jede Minute: Wer früh reagiert, prägt die Stimmung und wird als Teil des Moments wahrgenommen. Die schnellsten Posts zur Verlobung wirkten dadurch wie spontane Kommentare statt wie geplante Kampagnen.


  2. Fan-Codes sind Pflicht

    Swifties erkennen jedes Detail – von der Zahl 13 bis zu Songtiteln. Marken, die solche Codes aufgreifen, werden als Teil der Community gelesen und schaffen sofort Resonanz. Wer diese Sprache nicht spricht, bleibt außen vor.


  3. Popkultur ist Bühne

    Die Verlobung zeigt, wie stark Popkultur zur Projektionsfläche für Marken geworden ist. Vom Donut bis zur Skyline – wer den Moment trifft, wird Teil einer Geschichte, die weit über das eigentliche Produkt hinausgeht.



💌 Ist dir ein Gedanke dazu hängen geblieben?


Ich freue mich über Nachrichten - egal ob per Brieftaube aka E-Mail an stefanie@besthe.at oder via Instagram @steffi.stanek





 
 
 

Kommentare


bottom of page