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My Favourites of the Week - KW 32

  • Autorenbild: Stefanie Stanek
    Stefanie Stanek
  • 10. Aug.
  • 5 Min. Lesezeit

Von süßen Strategien bis zu starken Symbolen: Diese Woche führt von einer Donut-Marke, die Co-Creation perfektioniert, über Podcast-Storytelling voller Markenmythen, zu Disneys ungewöhnlichem Spin-off-Moment und einer kleinen orangen Maus, die mehr ist als nur ein Maskottchen. Hier kommen meine Fundstücke der Woche.




Social Media Spark ✨

Was auf Social Media gerade funktioniert? Hier teile ich Formate, Ästhetiken und Kampagnen, die mir diese Woche aufgefallen sind – weil sie kreativ gespielt, überraschend erzählt oder visuell besonders smart umgesetzt wurden.



Zucker, Popkultur & Co-Creation: Wie Krispy Kreme zur viralen Donut-Marke wurde

Was haben Crocs, Barbie, Ghostbusters, Rhode und Dolly Parton gemeinsam? Richtig: Sie alle waren bereits Teil einer Krispy-Kreme-Kampagne. Die traditionsreiche US-Donutmarke, die durch den ikonischen „Original Glazed“-Donut und das leuchtende „Hot Now“-Neonschild berühmt wurde, inszeniert sich längst nicht mehr nur als Snack, sondern als Popkultur-Phänomen – mit Humor, Community-Charme und einer Strategie, die Co-Creation zum festen Prinzip macht.


1. Donuts als Bühne, nicht als Produkt

Krispy Kreme verkauft keine Donuts. Die Marke verkauft Momente. Ob im ikonischen „Hot Now“-Moment oder in limitierten Designs: Der Donut wird zur Leinwand für Trends, Popkultur und saisonale Geschichten, die in Social Media weiterleben.


2. Visuelle Ironie & Feel-Good Branding

Krispy Kreme funktioniert, weil es sich selbst nicht zu ernst nimmt. Die Marke spielt mit Kitsch, Nostalgie und Augenzwinkern – aber immer mit Designgefühl. Crocs im Donut-Look? Kitsch. QR-Code für einen Gratis-Donut? Smart. Packaging mit Dolly-Zitat? Herz.


3. Community aktivieren statt nur bewerben

Kampagnen sind darauf angelegt, geteilt zu werden. QR-Aktionen, Pop-ups, Events und Limited Editions schaffen Momente, die Fans fotografieren, posten und weitererzählen. So entsteht organische Reichweite – ohne dass die Marke laut werden muss.




Große Kooperationen, große Aufmerksamkeit

Krispy Kreme versteht Kollaborationen nicht als Nebenprojekt, sondern als Kern der Markenstrategie. Jede Partnerschaft  ist gezielt gewählt, um die Marke in neue Zielgruppen zu tragen. Dabei geht es nicht um Produktplatzierung, sondern um gemeinsame Erlebnisse – von limitierten Drops bis zu Pop-up-Aktionen.


Krispy Kreme × Crocs

Limitierte „Glazed Doughnut Clogs“: Crocs im Donut-Design mit glänzender Glasur-Optik, bunten Ansteck-Charms und QR-Code für Vorabzugang. Wer die Schuhe trägt, bekommt in teilnehmenden Filialen einen Donut – eine simple, aber wirkungsvolle Mechanik, die Offline- und Online-Welt verknüpft.


Die Kampagne ist gemacht für TikTok und Instagram: Creator:innen kombinieren ihre Crocs mit Donut-Charms, drehen „Outfit of the Day“-Clips und stellen die Schuhe in Szene, als wären sie Sammlerstücke.


Warum es funktioniert: Crocs bringt die ironische Coolness, Krispy Kreme den Popkultur-Charme – und gemeinsam schaffen sie ein tragbares Meme.


Weitere Kooperationen – vom Weihnachtsgrinch bis Pac-Man

Die Liste der Krispy-Kreme-Collabs ist lang: Rhode, Barbie, Ghostbusters, The Grinch, Pop-Tarts, Fruity Pebbles, Pac-Man oder Dolly Parton – jede Partnerschaft nutzt einen kulturellen Ankerpunkt, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Mal saisonal (Weihnachtseditionen), mal nostalgisch (Pac-Man), mal übertrieben verspielt (Pop-Tarts). Die Vielfalt zeigt, wie flexibel die Marke im Storytelling ist: Ein Donut kann jede Rolle spielen, solange er bunt und shareable ist.

Fazit für Marken

Krispy Kreme hat verstanden, dass Marken heute mehr sind als ihre Produkte. Sie schaffen Erlebnisse, die Menschen teilen wollen – weil sie unterhalten, überraschen oder berühren. Jede Kooperation ist ein kuratierter Moment, der Popkultur, Community und Ästhetik verbindet.


Das Erfolgsrezept: kulturelle Anknüpfungspunkte finden, sie visuell aufladen und in Geschichten übersetzen, die sich organisch verbreiten. Wer Co-Branding so denkt, schafft nicht nur Aufmerksamkeit, sondern baut langfristig Relevanz auf – weit über den eigentlichen Kaufmoment hinaus



Podcast Picks 🎧

Gute Gespräche bleiben im Kopf. In dieser Rubrik teile ich meine Podcast-Empfehlungen, die mich inspirieren, neue Denkräume öffnen oder einfach richtig gut gemacht sind.


WiWo History | Marken & Mythen

In dieser Podcast-Reihe wird die Geschichte großer Marken erzählt – von Traditionsunternehmen bis zu ikonischen Konsumklassikern. Es geht um Aufstieg, Krisen und Wendepunkte von Marken wie Persil, Grundig, Playmobil, Leica, Aspirin oder Carrera. Was diese Marken verbindet: Sie haben eine starke Markenidentität aufgebaut – und diese konsequent gepflegt, oft mit Innovationen, die ganze Produktkategorien geprägt haben. Marken & Mythen verknüpft so Wirtschaftsgeschichte und Markenpsychologie mit klarem Storytelling und macht verständlich, warum manche Logos mehr sind als nur ein Name auf einer Verpackung.




Der Professor und der Wolf – Episode: „Politische Kommunikation“

In dieser Podcast-Folge sprechen Armin Wolf, langjähriger ZiB2-Anchorman, und Politikwissenschaftler Peter Filzmaier darüber, wie sich politische Kommunikation in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Sie fragen: Warum gibt es heute kein Interview mehr im Swimmingpool, kein Tischtennis mit Parteichef:innen? Und: Warum trauen sich Politiker:innen kaum ohne Mediencoaching vor die Kamera? Die beiden analysieren, wie durchinszenierte Auftritte Authentizität verdrängen und welche Rolle das für das Vertrauen in Politik spielt.




Watch & Read 📚

Ob binge-worthy Serie, kluge Doku oder Buch mit Highlight-Potenzial – hier teilen ich, was mich gerade inspiriert, berührt oder zum Lachen bringt.


Von Tür zu Tür – Wiener Geschichten

Gabriele Hasmann & Barbora Vavro Gruber


Dieses Buch ist wie ein literarischer Spaziergang durch Wien – nur dass man an fast jeder Tür stehenbleibt und die Geschichte dahinter hört. Die Autorinnen verbinden detailreiche Architekturbeobachtungen mit historischen Begebenheiten und überraschenden Entdeckungen. Manche Türen führen zu einst berühmten Persönlichkeiten, andere zu alltäglichen, fast vergessenen Geschichten, die dennoch ein Stück Wiener Identität formen.


Als Leser:in erfährt man nicht nur, wie sich die Stadt baulich verändert hat, sondern auch, wie sich das Leben dahinter über Jahrzehnte entwickelt hat. Eine Einladung, beim nächsten Spaziergang genauer hinzusehen – und den stillen Erzähler:innen der Stadt zuzuhören.

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Dream Productions - Disney+

Diese vierteilige Mockumentary-Miniserie (2024) spielt in der Welt von Inside Out und führt uns in die Studio-Welt des Träumens – also das Kreativteam, das Rileys nächtliche Träume produziert. Die Serie kombiniert Herz, Humor und Satire: Im Stil von The Office zeigt sie, wie sich kreative Zwänge, künstlerische Rivalität und kindliche Emotionen miteinander verweben – und bleibt dabei fest im Inside Out-Universum verankert.


Marketingstrategie im Pixar-Stil

Dream Productions schließt die lange Lücke zwischen dem Kinostart von Inside Out (2015) und dem späten Erscheinen von Teil 2 (2024). Sie holt Fans zurück in die Welt der Charaktere, frischt die emotionale Bindung auf und spricht gleichzeitig ein älteres Publikum an, das für Mockumentary-Humor und Meta-Erzählungen empfänglich ist.




It's a thing. 👀

Popkultur ist mehr als Unterhaltung – sie erzählt, was uns bewegt, aufregt oder zum Lachen bringt. In dieser Rubrik teile ich Momente, Memes oder Mikro-Trends, die gerade die Runde machen – und vielleicht mehr über unsere Zeit verraten, als man denkt.



Wenn die Maus zur Heldin wird

Vor ein paar Wochen wurde die orange Maus – die ikonische Figur vor dem WDR-Gebäude – Opfer eines Brandanschlags. Die Feuerwehr löschte das Feuer, doch schwarze Spuren blieben sichtbar.


Die Maus ist seit den 1970ern Teil der „Sendung mit der Maus“ und damit fest im kollektiven Gedächtnis mehrerer Generationen verankert. Sie steht für Wissensvermittlung, Sanftheit und einen unverwechselbaren Stil, der Kindheit geprägt hat. Ein Angriff auf sie trifft deshalb nicht nur eine Figur, sondern auch ein Stück Popkulturgeschichte.


Doch damit beginnt auch eine stille Geschichte von Fürsorge: Der WDR reagierte mit der Botschaft „Die Maus gehört nach Hause“ und versprach, sie bald zu reparieren. In der Nachbarschaft tauchten gemalte Pflaster auf dem Gehweg auf – kleine Zeichen der Anteilnahme für eine Figur, die vielen etwas bedeutet.


Auf Social Media wurde die verletzte Maus schnell zum Symbol für Kindheitserinnerungen. Unter Hashtags wie #DieMaus und #SendungmitderMaus wurden Fotos und Videos der beschädigten Figur geteilt, oft versehen mit persönlichen Erinnerungen. User:innen posteten digitale Pflaster, GIFs und Memes, die die Maus humorvoll oder liebevoll „verarzteten“. Manche nutzten den Moment, um ihre Lieblings-Mausclips zu teilen, andere posteten Selfies vor der Statue aus früheren Jahren. So vermischten sich Nostalgie, Anteilnahme und leichter Internet-Humor zu einem Popkulturmoment, der weit über Köln hinaus Aufmerksamkeit bekam.


Die Geschichte zeigt, wie Popkultur nicht nur aus großen Premieren oder viralen Trends entsteht, sondern auch aus kleinen, geteilten Momenten, die eine emotionale Verbindung sichtbar machen. Symbole wie die Maus bleiben lebendig, weil Menschen sie in ihrer eigenen Alltagskultur weitertragen – online wie offline.






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