My Favourites of the Week - KW 44
- Stefanie Stanek

- vor 3 Tagen
- 4 Min. Lesezeit
Diese Woche dreht sich alles um Selbstinszenierung und Identität. Von Heidi Klums jährlicher Halloween-Verwandlung über Lily Allens schonungslos ehrliches West End Girl bis zu Lululemon × NFL, wo männlich dominierter Sport neu erzählt wird – sie alle zeigen, was Haltung im Jahr 2025 bedeutet. Hier kommen meine Fundstücke der Woche.
It's a thing. 👀
In dieser Rubrik teile ich Momente, Memes und Mikro-Trends, die gerade popkulturell die Runde machen.
Heidi Klum & das Halloween-Ökosystem
Heidi Klum hat es geschafft, aus einem Gruseltag eine Marke zu machen. Jedes Jahr ein neues Kostüm, jedes Jahr dieselbe mediale Explosion. Dieses Jahr war’s Medusa – inklusive zehn Stunden Verwandlung, Inszenierung und einem komplett eigenen Narrativ.
Was mich daran fasziniert: Heidi Klum hat Halloween für sich monopolisiert, ohne es offiziell besitzen zu können. Das ist Branding auf Popkultur-Ebene – durch Wiederholung, Exzess und totale Hingabe an die eigene Idee.
Man kann das belächeln, aber aus strategischer Sicht ist das genial: Sie ist Halloween geworden. Und wenn eine Marke (oder Person) es schafft, einen Tag im Kalender so konsequent zu besetzen, dann hat sie verstanden, wie man Kultur nicht nur nutzt, sondern prägt.
Lily Allen – West End Girl
Kaum ein Release hat diese Woche so viele Reaktionen ausgelöst wie West End Girl von Lily Allen.
Es ist kein klassisches Pop-Album, sondern ein emotionaler Offenbarungseid. Lily Allen singt über das Ende ihrer Ehe, über Wut, Verlust und Freiheit – so direkt, dass man manchmal gar nicht sicher ist, ob man überhaupt zuhören sollte.
Mich beeindruckt, wie kompromisslos sie bleibt: keine Glättung, kein Image-Polieren, keine Angst vor Unbequemlichkeit. Sie erinnert daran, dass Echtheit eine der stärksten Strategien ist. Und vielleicht liegt genau darin die popkulturelle Relevanz von West End Girl.
Mini Pop Moment: Sabrina Carpenter’s Celebrity Arrests
Sabrina Carpenter hat aus einem Song ein Ritual gemacht. Bei jedem Konzert performt sie Juno – und „verhaftet“ dabei eine prominente Person mit pinken Handschellen.
Zuletzt war es Schauspielerin Anne Hathaway, die sie auf der Bühne als Mia Thermopolis ansprach – Hathaways ikonische Rolle aus dem 2000er-Kultfilm Plötzlich Prinzessin. Anne Hathaway ging darauf ein – und das Internet liebte es.
Zuvor waren bereits Gigi Hadid, Charli XCX und sogar ihre Schwester Sarah dran. Jeder dieser Momente funktioniert, weil Sabrina Carpenter genau weiß, welche Codes sie bedient: Nostalgie, Humor und Selbstironie.
Jede Show wird so zum viralen Mini-Event, jeder „Arrest“ zum Meme. Und Sabrina Carpenter selbst? Sie wird damit zur Meisterin der kleinen, aber perfekt getimten Popmomente – irgendwo zwischen Popstar, Performerin und Internet-Phänomen.
Social Media Spark ✨
Hier teile ich Formate, Ästhetiken und Kampagnen, die mir diese Woche aufgefallen sind.
Lululemon × NFL
Nach Formel 1 rückt jetzt der nächste männerdominierte Sport ins Rampenlicht: Football. Und wer steigt ein? Lululemon.
Die Marke, die bisher fest im Yoga- und Wellness-Kosmos verankert war, bringt gemeinsam mit der NFL eine offizielle Kollektion für alle 32 Teams heraus – mit Stücken, die ihre bekannten Linien (z. B. Align oder Define) adaptieren und zugleich als Fan-Gear funktionieren.Die gesamte Kampagne steht unter dem Motto „Welcome to the Fam Club“ – und betont den Community-Aspekt des Sports: weniger Wettbewerb, mehr Verbindung.
Natürlich ist das eine clevere Business-Strategie. Aber für mich steckt da mehr drin – eine kulturelle Verschiebung. Sportarten, die lange für Geschwindigkeit, Härte und Männlichkeit standen, werden plötzlich ästhetisch neu erzählt. Und Marken wie Lululemon schaffen es, diese Energie zu drehen – von aggressiv zu aspirational.
Diese Collab zeigt, wie Marken durch gezielte Kooperationen nicht nur neue Zielgruppen ansprechen, sondern auch mitbestimmen, wie sich Kultur weiterentwickelt.
Favourite Feed: Krispy Kreme
Es gibt Marken, die reagieren auf Popkultur. Und dann gibt’s Krispy Kreme – die leben sie.
Ihr Instagram-Account ist für mich das Paradebeispiel dafür, wie man den Zeitgeist nicht nur beobachtet, sondern bespielt. Egal ob Halloween, Superbowl oder Collabs mit Crocs oder PAC-MAN – Krispy Kreme schafft es, jedes Mal im Moment zu sein: witzig, schnell, ein bisschen drüber, aber immer auf den Punkt.
Ich mag, wie sie Popkultur und Produkt so selbstverständlich verweben – vielleicht, weil sie genau verstanden haben, dass Social Media kein Werbekanal ist. Mich überrascht dieser Account jedes Mal aufs Neue. Und genau deshalb ist er in dieser Woche mein Favourite Feed.
Watch & Read 📚
Ob binge-worthy Serie, kluge Doku oder Buch mit Highlight-Potenzial – hier teilen ich, was mich gerade inspiriert, berührt oder zum Lachen bringt.
Wackelkontakt - Wolf Haas
In Wackelkontakt erzählt Wolf Haas von zwei Lebenswelten, die sich auf überraschende Weise ineinander verschieben. Da ist Franz Escher, ein Wiener Trauerredner, der auf einen Elektriker wartet – und sich in der Zwischenzeit in ein Buch vertieft. Und da ist Elio Russo, ein früherer Mafioso im Gefängnis, der genau dieses Buch liest – über Franz Escher. Nach und nach beginnt sich die Realität der Figuren aufzulösen, bis nicht mehr klar ist, wer hier eigentlich wen liest.
Ich habe ein bisschen gebraucht, um ins Buch zu finden – aber dann hat mich die Geschichte komplett eingesogen.
Diplomatische Beziehungen - Netflix
Politthriller trifft Beziehungsdrama: In der dritten Staffel von Diplomatische Beziehungen wird die US-Botschafterin Kate Wyler (gespielt von Keri Russell) mit einem Machtwechsel im Weißen Haus konfrontiert – gleichzeitig brodeln private Konflikte mit ihrem Ehemann Hal Wyler und politische Intrigen.
Der Mix aus politischem Drama und zwischenmenschlicher Nähe macht die Serie für mich definitiv sehenswert.
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